Nach 4-jähriger Unterbrechung finden am kommenden Wochenende endlich wieder die ersten Ausstellungen auf Gebietsebene statt.
Den Auftakt machen wir bei der Gebietsausstellung am 26. März in Kauns. 125 Tiere wurde von den motivierten Grauviehzüchtern gemeldet.
Ein erstes Highlight erwartet uns dann mit dem 100-jährigen Jubiläum des GVZV Fließ am Sonntag, den 27. März. Knapp 250 Tiere wurden zum Jubiläum des Vereines gemeldet. So gilt das Jubiläum in Fließ gewissermaßen als Vorbote zu den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des Tiroler Grauviehzuchtverbandes 2024, welches wir mit der Bundesgrauviehschau kuisa in Imst feiern werden.
Bis dort freuen wir uns aber auf die bevorstehenden Schauen auf Gebietsebene. Wir freuen uns das Erscheinungsbild und die Entwicklung der Grauviehtiere wieder vergleichen zu können. Wir freuen uns auf viele Begegnungen, den Gedankenaustausch und Diskussion, welche in letzter Zeit leider viel zu kurz gekommen sind.
Auszug aus der Festschrift zum 40-jährigen Bestehen des Verbandes 1964
Der Wiederaufstieg des Grauviehes
Jede Zucht steht und fällt mit der jeweiligen Organisation und Förderung. Ihr Fehlen hat ohne Zweifel Mitschuld, daß das Grauvieh um die Jahrhundertwende beinahe zum Aussterben verurteilt war. Dem Begehren des Marktes und der Mode folgend, wurde wahllos mit Braunviehstieren eingekreuzt, die Rasseeigenschaften des Grauviehs gingen immer mehr verloren. Da griffen die Grauviehzüchter zur Selbsthilfe. Sie sammelten die Anhänger der Rasse und setzten den schon lange gehegten Gedanken eines züchterischen Zusammenschlusses in die Tat um. So kam es 1922 zur Gründung von Grauviehzuchtvereinen in Fiß, Ladis, Serfaus und Fließ. Mit dem vorhandenen Material wurde der Beginn des Zuchtaufbaues sicher nicht leicht, vor allem deshalb, weil weder gute Zuchttiere noch ausreichend Geldmittel zur Verfügung standen. Dennoch erzielten diese Pioniere in wenigen Jahren gute züchterische Ergebnisse.
1924 wurde in Landeck der Tiroler Grauviehzuchtverband als Zusammenschluss der bestehenden Vereine gegründet. So konnte endlich ein einheitliches Zuchtziel festgelegt und gemeinsame Richtlinien für die Förderung der Zucht erlassen werden. Wenn auch manchmal Rückschläge hingenommen werden mußten, ging es doch im allgemeinen erfreulich vorwärts und konnte bald der Großteil der Grauviehzüchter organisatorisch erfaßt werden. Heute dürfen wir behaupten, daß die Grauviehrasse in der züchterischen Bearbeitung keiner anderen Rasse nachsteht, daß sie geschätzt und voll anerkannt wird. Der gute Absatz und in seiner Folge die erfreulichen Viehpreise sind hierfür beredter Ausdruck...