Kuisa - eine ART Viehausstellung
KUISA 2024 - 100 JAHRE GRAUVIEHZUCHT

Erfolgsgeschichte Baltikum ist um ein Kapitel reicher

Grauvieh behauptet sich im Norden Europas

Die Vorgeschichte
Vor 10 Jahren haben unsere weitsichtigen Handelspartner der Firma Vianco aus der Schweiz einen Ableger im Baltikum – die Baltic-Vianco – gegründet.
Dies ist aus der Idee heraus entstanden, die weitläufigen Flächen mit Mutterkuhhaltung zu nutzen und die Großteils brach liegenden Flächen wieder der Produktion zuzuführen.

Aus diesem Grund fand am 25. August 2016 auf der Vermarktungsplattform in Estland die 10 Jahr-Feier von Baltic-Vianco statt, zu welcher der Tiroler Grauviehzuchtverband herzlich eingeladen wurde.
So kam es, dass neben dem Geschäftsführer und zwei Mitarbeitern noch acht Vorstandmitglieder und zwei Preisrichterkollegen der Einladung folgten. Auch die Verantwortlichen und Funktionäre aus der Schweiz reisten mit einer 20-köpfigen Delegation ins Baltikum.

Das Baltikum
Das Baltikum ist ein geographisches und historisches Gebiet in Nordosteuropa an der Ostküste der Ostsee südlich des Finnischen Meerbusens mit einer Bevölkerung von ca. 6 Millionen Menschen und einer Fläche von etwa 175.000 km². Dazu rechnet man die Staaten Estland, Lettland und Litauen, die auch als baltische Staaten bezeichnet werden.

Baltic Grasland-Beef – BGB
Baltic Grasland-Beef steht für Qualitätsfleisch von rund 20 Monate alten Rindern und Ochsen aus der Mutterkuhhaltung. Das Projekt zeichnet sich durch umfangreiche Haltungs- und Fütterungsbestimmungen im Sinne einer naturnahen und tierfreundlichen Fleischproduktion aus. Freilandhaltung mit Sommerweide und Winterauslauf ist Voraussetzung. Die Tiere nutzen Wiesen und Weiden auf extensive Weise. Die Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch, später aus Gras und Heu.
Dem Projekt BGB liegt ein sehr strenges Produktionsreglement – ähnlich wie wir es vom Almochsen oder Urkalb kennen - zu Grunde. Bis dato wurden 118 Betriebe mit 42.800 Hektar Grund und Boden und 7.330 Kühen ins Projekt aufgenommen. Über 200 weitere Betriebe mit über 60.000 Hektar und rund 20.000 Kühen möchten in das Projekt aufgenommen werden. Das unterstreicht welches Potential in diesem Projekt liegt.

Extrem extensive Wirtschaftsweise fordert Top-Genetik
Wenn wir an eine extensive Wirtschaftsweise denken, kommt uns beispielsweise der Grauvieh Almochs in den Sinn. Verglichen mit der Haltung und Fütterung der Tiere im Baltikum ist die Produktion vom Almochs aber „intensiv“.
So werden die Tiere im kühl-gemäßigten Klima des Baltikums bis auf wenige Monate ausschließlich im Freien gehalten. Die Zufütterung erfolgt durch einschnittiges Grundfutter. Die Qualität und Inhaltstoffen sind mit unseren mehrschnittig warm belüfteten Bergwiesen nicht zu vergleichen. Die Stallungen sind einfach und zweckmäßig.
Um dabei wirtschaftlich erfolgreich zu sein, ist Top-Genetik erforderlich. Es braucht genügsame Tiere mit einer hohen Grundfutterverwertung, die Wind und Wetter standhalten und entsprechend gesunde widerstandsfähige Fundamente und Klauen mit sich bringen.
Man muss kein Prophet sein, um dabei auf aus Tiroler Grauvieh zu kommen.
Wie das Grauvieh ins Baltikum kam
Die guten Erfahrungen welche in der Schweiz mit dem Tiroler Grauvieh gemacht wurden, und die Tatsache, dass im Baltikum häufig mit spätreifen Rassen mit wenig Milch gearbeitet wird, lies die Idee reifen, die Tiroler Grauvieh interessierten Produzenten zu präsentieren.
Aus diesem Grund fand am 28. Jänner 2015 im Gasthof Inntal ein Treffen zwischen der Verbandsspitze und Ivo Wegman statt – nicht wissend, welchen Erfolg das Projekt haben sollte. Dem Treffen folgte dann der Besuch einer 60-köpfige Exkursionsgruppe an interessierten Bauern aus dem Baltikum, Anfang Februar. Was dann geschah übertraf bekanntlich alle Erwartungen.

Wie das Grauvieh nach kurzer Zeit Fuß gefasst hat
Der erste Export von den 65 Grauviehkalbinnen Anfang Mai schlug hohe Wellen. Die Vorzüge unserer Rasse, insbesondere der gutmütige Charakter in der Mutterkuhhaltung imponierten im Baltikum. Bereits im ersten Jahr wurden über 120 Grauvieh Kalbinnen ins Baltikum exportiert.

Im Zuge der Exkursion im August haben wir einen Betrieb mit Grauviehtieren besichtigt, welcher noch nicht ins Projekt aufgenommen wurden. Dieser Betrieb betreibt ganzjährige Weidehaltung mit Zufütterung von Heu.
Die drei Grauvieh-Erstlingskühe die wir zu sehen bekamen zeigten sich vital und gesund, auch wenn sie durch die Abkalbungen im Herbst und aufgrund des strengen Winter nicht im besten Fütterungszustand waren. Die Kälber hingegen, die sowie die Muttertiere ganzjährig auf der Weide gehalten werden, präsentierten sich im besten Zustand. Obwohl die Kälber von milchbetonten Stieren (Nugan, Barmut) mit negativen Fleischwert stammen, beeindruckten sie auf allen Ebenen. Ohne der Gabe von Kraftfutter waren die drei Grauvieh-Kälber bestens bemuskelt und frohwüchsig. Dies ist wohl nur mit einer entsprechenden Milchleistung der Mutter möglich.

Unvorstellbare Ressourcen - Unschätzbare Chancen
Was im Jahr 2015 so erfolgreich begonnen hat, ist eine einzigartige Chance mit gewaltigen Aussichten. Damit der Markt langfristig erschlossen bleibt, bedarf es den Kontakt zu den handelnden und verantwortlichen Personen zu knüpfen und zu festigen.
Die Exkursion ins Baltikum wurde unter anderem zur Pflege solch wichtiger Kontakte und Netzwerke genützt. Man konnte nicht nur die wirkenden Personen vor Ort kennen lernen, auch die so wichtige Beziehung zu unseren langjährigen Partnern aus der Schweiz konnte in einem ungezwungenen Rahmen aufgelebt und gestärkt werden.

Wenn wir es verstehen auch in Zukunft Grauviehtiere in gewohnt guter Qualität ins Baltikum zu schicken, dann kann uns dieser Markt noch viel Freude bereiten. Ein Markt der einigermaßen berechen- und planbar ist. Ein Markt der enormen Druck vom ansonsten sehr angespannten Markt nimmt und die Preise im Innland stützt.
Dazu brauchen wir neben einer aktiven, bemühten und positiv eingestellten Verbandsspitze aber jeden einzelnen Grauviehzüchter, der seinen Beitrag zum Erfolg des gewinnbringenden Exportes von Zuchtkalbinnen beiträgt.

zu den Bildern

veröffentlicht am

Termine & Veranstaltungen

alle im Überblick

Newsletteranmeldung

Termine, Aktuelles und vieles mehr
Einfach E-mail Adresse eintragen und anmelden! Immer top informiert!

Unsere Partner

weitere Interessante Links

Unser Standort
Rufen Sie uns an E-mail senden Folge uns auf Facebook YouTube Videos

Tiroler Grauviehzuchtverband | Brixnerstraße 1, 6020 Innsbruck | T +43 59292 - 1841 | M grauviehlk-tirolat

© created by ennemoser.team