Das Verfüttern der Milch an die Kälber erscheint als eine sehr sinnvolle Maßnahme, wenn sich ein Betrieb entscheidet, am Milchlieferverzicht teilzunehmen. Es bringt jedoch nichts, Kälber zu füttern, die erst im späten Frühjahr 2017 auf den Markt kommen.
Sich rasch zu entscheiden und prompt reagieren ist jetzt angesagt. Wird Milch am Betrieb an die Kälber verfüttert so müssen in den nächsten Wochen die Mastkälber bereits eingestellt werden. Ziel muss sein schon auf Weihnachten Vermarktungsfähige Kälber mit einem Gewicht von ca. 180 kg lebend zu produzieren. Absolut abzuraten ist von einer Kälbermast im späten Frühjahr. Kälber die nach Ostern auf den Markt kommen, finden schwer einen Absatz und erreichen unzufrieden stellende Preise.
Ausnahme dabei sind natürlich die Grauvieh Urkälber, hier sind die Liefermengen derweil aber noch begrenzt.
Aber nicht nur aus Sicht der Kalbfleischvermarktung, sondern auch weil davonauszugehen ist, dass die Geldmittel nicht für alle Antragsteller reichen werden ist auf jeden Fall zu empfehlen den ersten Termin der Milchmengenreduktion (Oktober bis Dezember) zu nützen. Kälber die für Weihnachten geschlachtet werden müssen Anfang Dezember ihr Gewicht erreicht haben und sollten max. 3,5 bis 4 Monate alt sein. D.h. jetzt müssen diese Kälber zugekauft werden!
Milchverwertung über Einstellkälber
Auch bei den Einstellkälbern dürfen die Grundregeln des Marktes nicht außer Achtgelassen werden. Nimmt ein Betrieb am Milchlieferverzicht teil, macht es auf jeden Fall Sinn seine mastfähigen Stierkälber (FV und Fleischrassen) bis zu 100 kg lebend zu füttern. Trotz Milchlieferverzicht macht es keinen Sinn milchbetonte Kälber (z.B. FVxRF; HF und BV) schwerer als 80 kg zu machen, weil dafür kein Markt vorhanden ist.