Grauviehalmochs
Infos & Daten
Wie bei keinem anderen Markenfleischprojekt steht die Regionalität, Nachhaltigkeit und Tradition beim Tiroler Grauviehalmochs im Mittelpunkt. Die eigens auferlegte Produktionsrichtlinie bezüglich Haltung, Fütterung, Transport und Vermarktung der Tiere machen den Grauvieh Almochsen so einzigartig. Die reinrassigen Grauviehochsen erhalten möglichst viel Auslauf und werden mindestens einmal gealpt. Der Landwirt hat das Bewusstsein etwas Besonderes, etwas Edles zu erzeugen. Dementsprechend gewissenhaft und selbstkritisch wird bei der nachhaltigen Produktion vorgegangen. Der Erfolg gibt ihm Recht, dem Tiroler Grauvieh Almochsen. Die Kunden sind bereit für ein qualitativ hochwertiges Produkt aus der Region mehr auszugeben.
Teilnehmer:
Die teilnehmenden Betriebe sind vertraglich an die Produktionsrichtlinien des Tiroler Grauviehzuchtverbandes gebunden.
Tiere:
Es werden nur reinrassige Ochsen der Rasse Tiroler Grauvieh im Programm berücksichtigt. Die Tiere müssen im in Tirol geboren und gefüttert werden.
Haltung:
Die Tiere werden ihrer Art entsprechend gehalten, sie erhalten möglichst viel Auslauf und werden mindestens einmal gealpt.
Fütterung:
In erster Linie werden nur betriebseigene Futtermittel verwendet. Es darf kein Milchaustauschfutter, Soja, Tier-, Blut-, Knochenmehl und keine Maissilage verfüttert werden. Die Futtermittel müssen frei von gentechnisch produzierten Bestandteilen sein. Des Weiteren darf auch in den letzten zwei Monaten bis zur Schlachtung keine Grassilage und möglichst kein Gras verfüttert werden.
Um eine entsprechende Fleischqualität zu erreichen ist eine Reifefütterung notwendig. Diese geschieht am Hof des aufziehenden Bauern. Dadurch wird der Stress, bedingt durch Transport und Betriebsumstellung, vermieden. In dieser Zeit wird den Tieren neben ausreichend Grundfutter ein hochwertiger Getreideschrot, bestehend aus Roggen und Gerste, angeboten.
Das Alter und Gewicht der Tiere:
Die Ochsen werden zwischen 24 und 29 Monate alt. Das Gewicht soll zwischen 530 und 580 kg liegen.
Organisationsablauf
Die Kontrolle der körperlichen Entwicklung:
Zweimal im Jahr erfolgt eine Kontrolle der körperlichen Entwicklung, bei der der Brustumfang der Tiere als Näherungsmaß für das Gewicht bestimmt wird.
Zeitgerechtes Vermarkten:
Die Vermarktung wird seitens des Tiroler Grauviehzuchtverbandes straff organisiert. Um entsprechende Kontinuität in der Vermarktung zu haben, wird auf Grund der erhobenen Daten und Altersangaben der Tiere ein Vermarktungsplan erstellt.
Die Schlachtung:
Die Schlachtung erfolgt am nächstgelegenen EU - Schlachthof. Es handelt sich dabei um den Schlachthof Tirol Mitte in Natters. Dieser ist auch ein anerkannter AMA-Betrieb. Alle Tiere werden in diesem Schlachthof geschlachtet.
Vermarktung - Können und Wissen:
Die Schlachtkörper werden in Viertel zerlegt und an den Exklusivabnehmer, Fa. Hörtnagl in Hall, geliefert. Nach 14-tägiger Reifung wird das Fleisch zum Kauf angeboten. Guter Wein, Käse und Fleisch haben somit eines gemeinsam, die Reifung.
Entstehung des Programms
Im Jahre 1992 wurden seitens des Tiroler Grauviehzuchtverbandes erste Gespräche mit Metzgern sowie fleischverarbeitenden Betrieben Tirols geführt.In diesen Gesprächen wurde immer wieder auf das Problem der Kontinuität des Angebotes sowie der Qualitätsschwankungen verwiesen.
Bedingt sind diese Probleme durch die extreme Kleinheit der Tiroler Grauviehzuchtbetriebe (durchschnittlich werden weniger als 4 Kühe je Betrieb gehalten) sowie durch die traditionelle Wirtschaftsweise der Alpung. Das Zusammenwirken dieser Faktoren bewirken kleinste Produktionsmengen je Betrieb („jedes Tier ein Unikat“) sowie ein saisonales Angebot.
Es wurden zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Betrieben Tirols geführt, dabei kristallisierte sich die Firma Andrä Hörtnagl Produktion und Handel G.m.b.H., Hall, vertreten durch den geschäftsführenden Gesellschafter Hans Plattner, als idealer Partner heraus. Dieser war bereit, die Tiere garantiert für mindestens 3 Jahre abzunehmen. Ebenso war er bereit, eine relative Preisgarantie abzugeben. Im Gegenzug verpflichtete sich der Tiroler Grauviehzuchtverband, das Fleisch exklusiv an die Firma zu vermitteln. In Folge wurde das Konzept des Markenfleischprogrammes erarbeitet und mittlerweile erfolgreich umgesetzt. Es handelt sich dabei um ein zusätzliches Standbein für die Bauern in den extremsten aber schönsten Gebieten Tirols.
Tiroler Grauvieh Almochs = Omega 3 Almochs
In einer Studie wurde im Fleisch der Tiroler Grauvieh Almochsen ein hoher Anteil an gesundheitsfördernden Omega 3-Fettsäuren festgestellt.
Verglichen wurde die Qualität des Fleisches des Tiroler Grauvieh Almochsen mit jenem von Fleckviehstieren aus intensiver Stallmast mit Maissilage und damit mit dem am meisten in Österreich verkauften Rindfleisch. Die Studie leitete Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Abteilung Tierische Lebensmittel, Tierernährung und Ernährungsphysiologie der Universität für Bodenkultur in Wien, verfasst wurde sie von Mag.Christiane Mair und dem Diplomanden Christoph Brunauer.
WERTVOLLE INHATSSTOFFE: Im Rahmen der Studie wurde unter anderem festgestellt, dass beim Tiroler Grauvieh Almochsen der absolute Fettgehalt niedriger ist als bei den Fleckviehstieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der höhere Eiweißgehalt in der Trockenmasse. "Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass das vorhandene Fett im Fleisch der Grauvieh Almochsen deutlich höhere Anteile an langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren aufweist. Diese sind um mehr als das Doppelte gegenüber den Maststieren erhöht. Somit wurde auch bestätigt, dass sich extensive Weidefütterung und Alpung aus ernährungsphysiologischer Sicht positiv auf das eingelagerte Muskelfett auswirken", meint Univ.-Prof. Windisch. "Das Fleisch vom Tiroler Grauvieh Almochsen ist deshalb schon etwas Besonderes“